Compliance – Definition und Grundlagen

3 min Lesezeit
09.08.2023 14:00:00

Compliance – Definition und Grundlagen


Compliance bezeichnet die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen und internen Richtlinien eines Unternehmens und dessen Mitarbeiter. Unternehmen müssen erforderliche Massnahmen ergreifen, um die festgesetzten regulatorischen Standards zu erfüllen. Dadurch gewinnen sie das Vertrauen der Stakeholder und erhalten dieses. Die Bedeutung von Compliance in der Geschäftswelt kann nicht genug betont werden.

Was ist Compliance?

Der Begriff Compliance übersetzt sich aus dem Englischen “to comply with” als Rechtstreue oder Regelkonformität und bezeichnet die Einhaltung von geltenden Regeln und Gesetzen in einem Unternehmen. Es umfasst landesspezifische Gesetze, Vorgaben von Regulierungsbehörden und interne Unternehmensrichtlinien. Die Einhaltung von Compliance kann durch eine Vielzahl von Instrumenten und Prozessen unterstützt werden. Ziel ist es, Fehlverhalten oder Verstösse frühzeitig zu erkennen, aufzuklären oder zu verhindern.

Rechtliche und ethische Compliance

Compliance umfasst verschiedene Aspekte, die für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind. Dabei kann zwischen rechtlicher und ethischer Compliance unterschieden werden.

  • Der rechtliche Aspekt der Compliance bezieht sich auf die Einhaltung von Gesetzen und behördlichen Vorschriften. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie alle geltenden Gesetze, sei es auf nationaler, regionaler oder internationaler Ebene, respektieren. Dazu gehört auch, dass Unternehmen ihre Geschäftspraktiken transparent darlegen, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit ihrer finanziellen Berichterstattung sicherzustellen.
  • Der ethische Aspekt der Compliance bezieht sich auf die Einhaltung ethischer Standards und Werte. Unternehmen sollen verantwortungsbewusst handeln und sicherstellen, dass sie keine unethischen Praktiken wie beispielsweise Ausbeutung oder Diskriminierung unterstützen.

Wen betrifft Compliance?

Compliance betrifft jedes Unternehmen, unabhängig von der Grösse oder Branche. Die Verantwortung haben neben der Geschäftsleitung auch die Mitarbeiter. Das Management ist allerdings dafür verantwortlich, Richtlinien festzulegen und sicherzustellen, dass diese von allen Beteiligten verstanden und eingehalten werden. Mitarbeiter müssen täglich nach geltenden Regeln und Vorschriften handeln. Auch externe Stakeholder, wie Kunden, Lieferanten, Investoren und Aufsichtsbehörden, sind von Compliance betroffen. Sprich jeder, der mit einem Unternehmen in Verbindung steht, muss rechtliche und ethische Standards einhalten.

Einhaltung von Compliance Anforderungen

Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie über geeignete Prozesse, Richtlinien und Kontrollmechanismen verfügen, um die Einhaltung von Compliance-Anforderungen zu gewährleisten und ein verantwortungsvolles Geschäftsumfeld zu schaffen. Compliance-Tools und Compliance-Management-Systeme helfen Unternehmen bei der Einhaltung von Compliance-Anforderungen.

Compliance-Tools & Compliance-Management-Systeme

Compliance-Tools beziehen sich auf spezifische Software oder Anwendungen, die Unternehmen bei der Umsetzung von Compliance-Massnahmen unterstützen. Diese Tools bieten Lösungen für individuelle Compliance-Anforderungen, wie Dokumentation, Überwachung, Schulung oder Berichterstattung. Compliance-Tools helfen Unternehmen dabei, Compliance-relevante Prozesse zu automatisieren, Daten zu verwalten und den Überblick über Compliance-Aktivitäten zu behalten.

Während bestimmte Compliance-Tools konkrete Lösungen zur Unterstützung einzelner Compliance-Aufgaben bieten, bietet ein Compliance-Management-System (CMS) eine ganzheitliche Herangehensweise, um die Compliance-Strategie des Unternehmens zu lenken und zu überwachen. Darum geht der Aufbau eines  CMS über den Einsatz von einzelnen Tools hinaus und beinhaltet die gesamte Compliance-Infrastruktur, einschliesslich der Organisation, Kommunikation und Überwachung von Compliance-Aktivitäten.

Die Effektivität und Effizienz eines CMS ist eng mit der Wahl von leistungsfähigen und massgeschneiderten Tools verbunden, um den individuellen Anforderungen gerecht zu werden. Dann entfaltet  es sein volles Potenzial und ist  ein wertvolles Instrument für die Organisation.

Beispiel – Anti Geldwäsche Compliance-Tool

Geldwäsche zählt zu den illegalen Aktivitäten, bei welchen unrechtmässig erworbene Gelder in den legalen Finanzkreislauf eingeschleust werden. Durch die Nichteinhaltung von Geldwäschevorschriften riskieren Unternehmen schwerwiegende Konsequenzen wie Strafverfolgungen, Bussgelder oder Reputationsverluste.

Eine effektive Lösung zur Einhaltung von Geldwäsche-Compliance-Anforderungen ist das Compliance-Tool „Transaction Screening“ von Pythagoras Solutions. Unternehmen der Finanzindustrie gleichen mit dieser lernenden AML-Software ihre Zahlungsdaten mit definierten Referenzdaten ab und identifzieren dadurch verdächtige Transaktionen. Die Software überwacht wiederkehrende Partner kontinuierlich auf Änderungen in den  Referenzdaten und ermöglicht die Anwendung spezieller Regeln auf Verwendungstexte. Durch das Prüfen von Transaktionen in Echtzeit vor ihrer Durchführung trägt das Tool dazu bei, potenzielle Geldwäscheaktivitäten zu erkennen und zu bearbeiten.

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